Adieu 2023; Willkommen 2024

Guten Tag liebe Leserinnen und Leser,

schon wieder liegt ein Jahr voller Ereignisse hinter uns. Ich hoffe es war nicht zu stressig für sie und sie sind gut mit ihren tierischen Familienmitgliedern im Jahr 2024 angekommen.

Mal schauen was uns da erwartet.

Für Chico ist der Jahreswechsel mit der ganzen Knallerei immer purer Stress. Da wird gebellt und mit hoch erhobener Rute durch das ganze Haus gelaufen. Aber er beruhigt sich mittlerweile recht schnell.

Es ist an der Zeit eine kleines Zwischenfazit zu ziehen, für die Zeit, die wir bislang mit Chico verbringen durften. Seit Ende Oktober 2020 ist er nun bei uns und es hat sich eine Menge ereignet. Positives ganz viel. Manchmal leider auch nicht ganz so gute Dinge.

Von Anfang an war uns klar, dass die Aufgaben und Herausforderungen vor die uns Chico stellen wird, nicht ganz einfach werden würden. Dafür war sein Leben bis zum Einzug bei uns zu wenig positiv geprägt.

Chico hatte nur sehr wenig gelernt, was Verhalten im Haus und auch Draußen anbelangt. Da wurde an der Leine gezerrt. Mit vollem Elan und Anlauf in die Leine gerannt und gesprungen. Bei Fuß war völlige Fehlanzeige. Im Haus ging es zuweilen über Tisch und Bänke. Und das durchaus auch im wörtlichen Sinn.

Sein Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber war und ist zum Teil immer noch unterhalb jeder zu akzeptierenden Toleranzschwelle. Da werden andere Hunde angepöbelt. Da wurde in die Leine gestiegen und richtig aggressiv nach vorne gegangen. Das war alles andere als einfach. Zumal wir von Mailo solch ein Verhalten nicht gewohnt waren.

Der absolute Tiefpunkt war aber die Beißattacke bei einem älteren Mann. Wenn ich die Situation jetzt mit zeitlichem Abstand betrachte, muss ich sagen, dass dies nicht hätte passieren dürfen. Aber letztendlich war dies auch ein deutliches Signal, dass wir noch mehr mit Chico arbeiten müssen und bei Spaziergängen die Umgebung immer mit hellwachem Geist beobachten müssen. Zumindest dann, wenn man sich nicht mit ihm allein auf weiter Flur befindet.

Das er am Anfang seiner Zeit dreimal abgehauen ist und wir ihn wieder einfangen mussten, was immer innerhalb kürzester Zeit gelang, trug auch nicht gerade zur Entspannung bei. Das erste Mal ist er mir durch einen schmalen Spalt beim Öffnen der Haustür entwischt. Ein weiteres Mal beim Schließen des Kofferraums und beim dritten Mal wieder durch die sich öffnende Haustür. Zum Glück besteht diese Gefahr jetzt nicht mehr. Mittlerweile ist es für ihn ganz klar, wo er hingehört. Damit möchte ich nicht sagen, dass er nicht bei sich bietender Gelegenheit abhauen würde, wenn er im Freien ohne Leine geführt würde. Da genügt der kleinste Reiz und Chico geht in den Jagdmodus über. Ihn dann noch kontrollieren zu können bedarf einiger Erfahrung. Ohne Leine wäre das undenkbar.

Wir sind überzeugt, dass Chico, wenn er nicht in Dogoerfahrene Hände gekommen wäre, wieder im Tierheim gelandet wäre. Und zwar immer wieder. Aber so ist es glücklicherweise für uns und für ihn anders gekommen.

Das er ein Prototyp von Dogo Argentino ist, hatte ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben. Damit meine ich seine Kraft, seinen Körperbau und seine Ausdauer. Aber auch seine Sturheit, sein Hang zur Jagd und sein nicht immer optimales Sozialverhalten. Wenn man ihn sieht, wird einem klar, warum diese Rasse nicht in unerfahrene Hände gehört.

Auf der anderen Seite ist er aber ein echter Charakterkopf. Für sich immer konsequent. Hat ein Hund einmal bei ihm schlechte Karte, dann bleibt es dabei. Umgekehrt glücklicherweise auch. Also ein Freund oder Gegner fürs Leben. Je nachdem, wo man steht.

Allerdings wird die Toleranzschwelle immer höher. Wir glauben zwar nicht, dass er irgendwann völlig relaxed an seinen „Feinden“ vorbeigehen wird, aber zumindest wird es kontrollierbarer. Das ist schon jetzt zu spüren.

Und dann sind da noch die sanften Seiten. Schmusen mit Menschen die er mag. Ab und zu mal den Clown machen. Mit Hunden, die er mag wird ausgiebig umhergetollt. Äußerst gelehrig beim täglichen Training mit Suchspielen oder Aufmerksamkeitsübungen.

Und das positivste: Er wird immer entspannter. Manchmal muss man zwar gut hinschauen, um es zu erkennen, aber meistens ist es deutlich zu sehen. Wenn es so weitergeht, haben wir in zwei Jahren einen gut sozialisierten und folgsamen Hund. Wir dürfen nur nicht nachlassen.

In diesem Sinne machen wir uns gemeinsam auf den Weg in ein hoffentlich spannendes aber auch tolles Jahr 2024.

Ich verbleibe mit den besten Wünschen, aber nicht ohne zuvor auf die Bildergalerie mit den letzten Fotos des Jahres 2023 hinzuweisen.

Bis zum nächsten Mal

Rüdiger Freudenberg

Manchmal ist das Leben schon verrückt…

Guten Tag liebe Leserinnen und Leser.

Da habe ich im letzten Beitrag Chico als Prototypen mit Verbesserungspotenzial bezeichnet. Dies vor allem mit Blick auf seine Kompatibilität mit anderen Hunden.

Und was soll ich sagen? In unserem Sommerurlaub, natürlich auf unserer Lieblingsinsel Texel, zeigte er sich in vielen Fällen von einer ganz anderen Seite. Ob beim Spaziergang am Strand, einer Wanderung durch die Dünen oder in der Einkaufsstraße. Weitestgehend entspannt. Freudig mit unbekannten Hunden am Spielen. Tolerant gegenüber schnüffeln. Einfach unglaublich.

Okay, wenn es ein anderer Hund übertrieben hat, zu aufdringlich wurde oder sofort angesprintet kam, dann zeigte Chico natürlich sein bekanntes Verhalten. Spannung, Knurren und letztendlich lautes Gebell und ungebührlich in die Leine steigend. Das Ganze aber niemals gegenüber Menschen oder in der Fußgängerzone. Ich finde, das ist ein guter Fortschritt.

Auch als Fotomodell war er mit viel Geduld ausgestattet. Geduld ist eigentlich nicht seine Stärke.

In der Bildergalerie finden sie neue Fotos. Diesmal wieder mit ganz eigener Charakteristik. Ich wollte mal wieder etwas anderes als Standard. Mein Favorit? Dies hier:

Ganz dicht gefolgt von diesem:

Heikes Favorit ist dieses:

Aber letztendlich sind auch noch ein paar andere schöne Bilder gelungen. Mehr dazu in der Bildergalerie.

Um mal zu zeigen, wie groß er wirklich ist, kann dieses Bild dienen:

Heike ist ca. 172 cm groß. Und sie steht nicht perspektivisch gesehen hinter ihm.

Ein weiterer spannender Tag im letzten Urlaub war der Besuch des Osnabrücker Zoos. Meine Güte, war das alles spannend für den Hund. Tausend Nasen hätte er gebraucht. Überall gab es was zu erschnüffeln. Viele neue Eindrücke und Gerüche, die er noch gar nicht kannte.

Erstaunlich war auch hier sein Umgang mit der völlig fremden Situation. Kein Knurren, kein Bellen. Nur freudige Spannung und Erwartung. Aber auch zu gegebener Zeit völlig relaxed neben uns stehend und durch die Gegend schauen.

Einzig bei den Wölfen keimte vielleicht so etwas auf wie „Die Sorte kommt mir bekannt vor.“ Da wurde interessiert geschaut. Ganz genau verfolgt, wie sich die Stammväter und Stammmütter verhalten. Auch hier kein Knurren oder Bellen oder Unruhe.

Ganz anders war es dann am Freitagabend in der Raufergruppe auf dem Hundeplatz. Klar, seine Kumpels mit denen er immer zurechtkommt wurden stürmisch begrüßt. Das war es aber auch schon. Hingegen völlig elektrisch nach dem Motto „Ich bin hier derjenige der alles regelt.“, wenn auf den Nachbarplätzen sich Unruhe zeigte. Zack, Schwanz hoch, Anspannung, Sprint zum Zaun und Theater machen. Ich bin gespannt, ob das jemals anders wird.

Inzwischen hat der Alltag wieder Einzug gehalten. Da genießt er die letzten warmen Tage auf der Terrasse wenn wir von der Arbeit wieder zu Hause sind oder am Wochenende. Gerne auch im Fahrradanhänger, den er bislang sehr konsequent vermieden hat. Vielleicht bekommen wir es gemeinsam noch soweit hin, dass wir im nächsten Jahr damit wirklich hinter dem Fahrrad unterwegs sein können. Mal schauen.

Das war es für heute wieder einmal. Ich wünsche ihnen und ihren tierischen Freunden eine gute Zeit und verbleibe bis zum nächsten Mal ihr

Rüdiger Freudenberg